Fingerspiel - Fünf Bienen
Fünf Bienen sitzen im Bienenhaus,
fünf Bienen fliegen weit hinaus.
Die erste ruft mit frohem Mut:
„Die Kirschblüten, die duften so gut.“
Die zweite kriecht im Sonnenschein
ganz tief in die Glockenblume hinein.
Die dritte sitzt auf dem Rosenblatt
und trinkt sich am süßen Nektar satt.
Die vierte sagt: „Ich bleib beim Mohn,
den süßen Saft den kenn ich schon!“
Die fünfte ruft: „Oh, seht euch vor,
kriecht schnell aus euren Blüten hervor.
Der Regen kommt, o Schreck, o Graus,
versteckt euch flugs im Bienenhaus!“
Frühlingslied
Ich lieb den Frühling, ich lieb den Sonnenschein.
Wann wird es endlich mal wieder wärmer sein?
Schnee, Eis und Kälte müssen bald vergehn.
Dum, di da, di dum, di da, di dum, di da, di dum, di da, di
I like the flowers, I like the daffodils,
I like the mountains, I like the rolling hills.
I like the fireplace, when the light is low.
Dum, di da, di dum, di da, di dum, di da, di dum, di da, di
Als der kleine Igel erwachte
Igelmärchen im Frühling – Wer weckt da den kleinen Igel aus dem Winterschlaf?
Es raschelte in der Nähe. Der kleine Igel hob sein Köpfchen, reckte die Nase, schnupperte. Es roch anders als bei den letzten Malen, in denen er aus dem Schlaf erwacht war und den Winter gespürt hatte. Schwer und kalt hatte der nämlich da immer über dem Blätterhaufen, den er sich als Winterquartier ausgesucht hatte, gelegen.
Der kleine Igel schüttelte sich. Dann schnupperte er wieder. Die Luft roch süß und freundlich. Ein warmer Duft, der zu einem Ausflug lockte.
Er lauschte.
„Gut riecht es hier“, murmelte er. „Aber ich wittere Gefahr. Der Winter aber scheint nicht mehr mein Feind zu sein. Die kalte Kälte ist verschwunden. Auch die dunkle Müdigkeit in meinen Gliedern ist nicht mehr da. Ich denke, es ist Zeit, aufzuwachen und das neue Leben zu begrüßen. Den Frühling möchte ich kennen lernen. … Ob er es ist, der draußen vor meinem Laubberg steht?“
Der kleine Igel bewegte vorsichtig seine Glieder. Ein bisschen steif fühlten sie sich an nach den vielen Schlafmonaten.
Da! Es raschelte wieder, lauter nun.
Der kleine Igel duckte sich. „Ich glaube, meine Laubhöhle ist nicht mehr sicher. Ich sollte schnell auf die Beine kommen. Die Zeit der ruhigen Ruhe ist vorüber.“
Langsam und noch immer ein bisschen steif in den Beinchen krabbelte er zum Rand der Blätterhöhle und begann, sich in den Frühling hinaus zu graben.
Im gleichen Augenblick zerteilte ein Schlag den Laubhügel in zwei Hälften und zwei große Hundepfoten durchwühlten das Laub.
Hilfe! Ein Feind!
Schnell versteckte der kleine Igel sein Köpfchen unter dem schützenden Stachelkleid und rollte sich zu einer Kugel zusammen.
„Au! Aua! Autsch! Wer oder was bist du denn?“, hörte er da eine Stimme aufheulen. Dann stupste eine Pfote unsanft die kleine Igelkugel durch das Laub.
Wieder heulte die Stimme auf. „Autsch! Du tust mir weh.“
Unverschämtheit! Der kleine Igel war empört.
„Das fängt ja gut an!“, schimpfte er los. Er fürchtete sich auf einmal überhaupt nicht mehr. „Leben und leben lassen. Das ist der Plan. Hörst du? Und nun ziehe weiter! Ich habe zu tun. Den Frühling möchte ich kennen lernen.“
„Das fängt ja gut an!“, murmelte auch der Hund. „Was bist du aber auch für ein gefährliches Stacheltier! Ich wollte doch nur ein bisschen spielen.“
Seine Stimme klang ein bisschen beleidigt. Er zog den Schwanz ein und schlich davon. Es war auch höchste Zeit. Sein Herrchen rief schon nach ihm.
„Hihi!“ Der kleine Igel kicherte.
Dann richtete er sich auf, schnupperte und sauste hinüber zu dem schattigen Busch. Die Sonne nämlich, die war ihm auch im frühen Frühling schon viel zu hell.
© Elke Bräunling